Donnerstag, 13. Januar 2011

Das fünfäugige, sechsbeinige Gericht

Schönen Vormittag.

Ich habe schon viel zu lange keinen schriflichen Post mehr veröffentlicht, auch wenn ca. fünf Entwürfe auf meinem Konto ruhen... ich kann sie ja selbst kaum lesen, so schlecht sind sie, deshalb wollte ich sie auch nicht dem www zumuten.
Ich bin grundsätzlich ein wenig schreibblockiert in letzter Zeit. Ich hab das Gefühl, dass mich mein Hirn dazu zwingen will mich zusammenzureißen, und das macht es indem es mich höchstens fünf Minuten an einem Text sitzen lässt um ihn danach sofort zu vernichten (muhaha).
Vielleicht ist es auch ganz gut so. Die Schule und die Menschen fordern meine Aufmerksamkeit und ich denke es ist langsam an der Zeit meinen Egoismus etwas zurückzuschrauben. Das soll ja angeblich glücklich machen.

Ich hab mich die letzten Tage an eine Fliege erinnert, die ich als kleines Mädchen einmal unabsichtlich umgebracht habe. Sie war nicht das erste Insekt das ich umgebracht habe und sie war auch nicht das letzte, aber damals fühlte ich mich so dermaßen schlecht, dass ich stundenlang geweint habe. Wegen einer Fliege. Ja, ich war ein anstrengendes Kind.
Auf jeden Fall glaube ich, ich habe mich in den letzten Tagen genauso gefühlt wie nach meinem ungwollten Fliegenattentat. Ich bin rücksichtslos durch die Welt gelaufen und hab die verschiedensten Fliegen der verschiedensten Menschen totgeschlagen. Natürlich hat man da ein schlechtes Gewissen, wenn man seinem Umfeld immer mehr Fliegen wegnimmt, und das auch noch ohne böse Absicht. Das schlechte Gewissen habe ich gebraucht. Schlechtes Gewissen bringt einen zurück auf den Boden, aber jetzt ist es auch wieder gut. Ich glaube, ich kann jetzt aufhören das Opfer zu spielen, mich wehrlos und verständnisvoll nickend den summenden Anklagen zu stellen. So viel Scheiße hab ich dann auch wieder nicht gebaut. Und selbst wenn, dann sollte das den Fliegen doch eigentlich gefallen.

R.I.P. ihr lieben Fliegen, ich habs nicht so gemeint.