Sonntag, 26. Dezember 2010

This world is only gonna break your heart

Der Beweis, dass ich mindestens drei Akkorde behersche.
Eigentlich wollte ich ja ein anderes Lied hochladen. Leider ist mir eingefallen, dass ich furchtbar schlecht mit MovieMaker umgehen kann. Also hab ich heute Früh ein weit einfacheres aufgenommen, weil es mir am Herzen lag.


Herrgott ist das peinlich. Ich geh mal eben sterben.

Sonntag, 28. November 2010

Selbstdarstellung/-distanzierung

Es ist nicht leicht nachzudenken, wenn man unter Leuten ist, die alles versuchen um gerade das zu vermeiden. Aber es wäre noch schlimmer, wenn die Leute um einen herum auch nachdenken würden. Dann könnten sie nämlich noch auf die Idee kommen über etwas anderes zu reden als oberflächlichen Scheißdreck den eigentlich sowieso niemanden interessiert. Wir denken alle für uns selbst und sprechen von etwas anderem. Ich bin da keine Ausnahme. Ich schreibe darüber.

Als 17jähriges kleines Mädchen in einem niederösterreichischen Kaff voll mit Menschen die mehr als trinkfest sind, hat man einige Möglichkeiten. Aber bin ich denn dazu da eine dieser Möglichkeiten wahrzunehmen?
Bin ich dazu da 5 Wochentage mit hohlem Gekichere und todernstem Lernen von Formeln und BWL-Kapiteln zu verbringen, nur um sämtliche angestaute Aggressionen an den 2 verbleibeneden Tagen bei Trinken, Herumzappeln und in-einer-Ecke-Liegen in irgendwelchen grindigen Lokalen abzubauen?
Bin ich dazu da mich nach einem genau nach meinem Körpergewicht kalkulierten Ernährungsplan und Bewegungskonzept zu orientieren und immer freundlich und absolut ausgeglichen in einem "Alles-ist-schön"-Singsang zu sprechen?
But then again: Bin ich dazu da um dem verzweifelten Künstlerklischee à la Anja Plaschg zu entsprechen, was sich offensichtlich viele von mir erwarten. Mich zurückzuziehen und mit dunklen Augenringen auf einer einsamen Parkbank kleine depressive Gedichtchen in ein schwarz eingebundes Notizbuch zu kritzeln?

Ich weiß überhaupt nicht was ich da eigentlich mache. Aber bis ich es weiß bleibe ich eben das eigenartige Mädchen das auf seine Möbel schreibt und sich auf eine vollgestopfte Straße sehnt auf der sie sich völlig allein durch tausend Menschen mit abertausenden Geschichten drängt und sich so problemlos von einfach allem distanzieren kann, dass es ihm manchmal selbst Angst macht.

Ich schreibe darüber.

Was machst du?

Sonntag, 14. November 2010

Definiere Desillusion!

Es war einmal ein kleines Mädchen, das die Welt und ihre Abläufe nicht kannte. Benachteiligt fühlte sie sich aber trotzdem nie, denn sie war immer wohl behütet und geliebt gewesen. Sie hatte zwar keine Freunde, aber sie hatte ihre Familie. Sie ging nicht zur Schule, um vor den Alltagsproblemen Gleichaltriger geschont zu werden. Ihre Familie wollte nur das Beste für sie. Ihr Kopf war so voll mit Ideen und Liebe, dass sich das kleine Mädchen nie fragen musste, wie es wohl im Rest der Welt aussah. Die Welt in ihrem Kopf war so perfekt, dass sie sich nicht hinaustraute. Sie liebte ihr Leben und obwohl ihre Familie ihr jede Tür offen ließen, stieß sie nie eine in die Wirklichkeit auf. Bis sie eines Tages das erste mal bewusst an das geöffnete Fenster trat und zum ersten mal bewusst die Luft von draußen atmete. Sie konnte nicht fassen, was sie alles roch. Die Bäume, die ihr immer die Sicht auf die Stadt versperrten hatten ebenso einen unverkennbaren Geruch wie die Autos auf der Straße hinter ihnen. Mit einem mal kam es dem kleinen Mädchen so vor, als ob sie Leben atmete. Echtes Leben. Und sie fand es unglaublich spannend.
Ohne lang zu überlegen lief das Mädchen zu der großen Holztür, durch die sie sonst nur ging um in den Garten zu gelangen. Doch diesmal ließ sie auch den Garten hinter sich und lief und lief und lief und lachte alle Menschen die ihr entgegenkamen an. Langsam begriff das kleine Mädchen, warum ihre Familie sie immer dazu bewogen hatte auch einmal nach draußen zu gehen. All die Menschen mit den verschiedensten Gesichtern. Sie alle erzählten eine eigene Geschichte die noch lange nicht fertiggeschrieben war. Sie alle waren so wunderschön.
Nach einiger Zeit war das Mädchen ganz außer Atem und setzte sich an eine Bordsteinkante. Sie wusste nicht mehr wie lange sie gelaufen war. Vor ihr erstreckten sich viele Gebäude mit dem buntesten Schmuck und den schönsten Dingen darin. Als sie so da saß und sich überlegte wie es wohl gewesen wäre schon viel früher das Grundstück ihrer Familie zu verlassen kam ein junger Mann auf sie zu. Er war groß und schlank und wohl etwa so alt wie das Mädchen. Er war genauso wunderschön wie all die anderen Menschen , doch irgendwie gefiel er dem Mädchen besonders. "Du, Mädchen", sagte der junge Mann und setzte sich zu ihr. "Du bist schön", sagte er und nahm ihre Hand. Lächelnd stand das Mädchen mit dem Jungen auf und ging mit ihm ein Stück. Sie gingen durch die Stadt, durch kleine Parks und an Seen und Teichen vorbei. Es wurde langsam immer dunkler und sie gingen immer weiter, bis der Junge plötzlich stehen blieb und dem Mädchen in die Augen schaute. "Du hast die wunderschönsten Augen und das liebste Lächeln von allen", sagte er und das Mädchen wurde ganz rot. "Du bist so schön, dass ich dich haben will. Ich will, dass du noch viel weiter mit mir gehst. Ich werde dir viele Orte und Sachen zeigen. Ich will, dass du bei mir bleibst, damit ich auch etwas Schönes habe", redete der junge Mann weiter. Das kleine Mädchen konnte ihr Glück gar nicht fassen und wollte bereits zustimmen als der schöne junge Mann sich plötzlich umdrehte und wortlos von ihr wegging.
Anfangs war das kleine Mädchen sehr traurig. Sie hatte von so etwas wie Liebe gelesen. Dass es Menschen gab, die andere Menschen ganz besonders schön fanden und deshalb bei ihnen blieben, egal was das auch kostete. Sie überlegte, ob das vielleicht Liebe gewesen war. Doch sie konnte nicht zu Ende überlegen, denn es dauerte nicht lange, und ein anderer Junge stellte sich zu ihr und sagte: "Du bist schön". "Willst du mich haben?", fragte das Mädchen und nahm die Hand des Jungen. Er nickte und sie gingen wieder ein Stück.

Drei Tage lang hatte das Mädchen viele verschiedene Hände gehalten und war viele verschiedene Wege gegangen. Am Abend des dritten Tages war sie sehr müde und beschloss keine Hand mehr zu nehmen. Denn sie verstand nicht, warum sie so viele junge Männer schön fanden, und sie trotzdem nie länger als ein paar Stunden begleiteten. Leise find das kleine Mädchen zu weinen an. "Ich wünschte, ich wäre nicht schön. Ich wünschte, ich wäre nicht schön, und fände jemanden der mir trotzdem sagt, dass ich es bin. Ich wünschte dieser jemand würde den längsten Weg von allen mit mir gehen", schluchzte sie vor sich hin und starrte dabei in den mit Sternen erleuchteten Abendhimmel. "Ich wünschte jemand würde meinen Namen sagen, und nicht nur 'Mädchen'. Ich wünschte jemand würde sehen, dass ich ein eigener Name bin"

Montag, 1. November 2010

Warum eigentlich?

Hallo liebe Welt, ich sags ganz frei heraus: bei mir läufts zur Zeit einfach einwandfrei.
Und weil man sich doch so eine Phase die ganze Zeit nur wünscht, möchte ich mich doch fragen: Warum kann ich das eigentlich nicht genießen?
Wieso kann ich mich nicht zurücklehnen, so weiter machen wie bisher, einfach aus dem Wissen heraus, dass es ja so funktioniert, und die Show anschauen. Wieso kann ich nicht weiterhin jeden Morgen aufstehen und es so machen wie jetzt, wo doch alles so fantastisch funktioniert.
Weil es eben nicht funktioniert.
Ich komme bis zum hohen B, davon hab ich geträumt, seit ich Gesangsunterrricht nehme. Ich hab es. Und jetzt? Joah. Jetzt ist gut.
Ich habe mir alle nicht so schönen Noten von all den letzten Jahren in denen ich die pure Faulheit in der Schule dargestellt habe ausgebessert. Und jetzt? Joah. Jetzt ist gut.
Ich muss nur noch 10 Minuten pro Tag Geige üben damit mein Musiklehrer einigermaßen zufrieden ist. Davon konnte ich vor einem Jahr nur träumen. Und jetzt? ...
Ich habe einen Preis mit der Fähigkeit gewonnen, die mir immer am allermeisten wert war. Mit dem Schreiben. Und jetzt? Joah. Jetzt ist es dann auch gut.

Also: Warum hab ich keine Lust mehr zu singen?
Warum beleidige ich Lehrer mit denen ich es bis jetzt eigentlich immer leicht hatte?
Warum spiele ich wie eine Besessene jeden verdammten Tag so lange Geige bis mit die Schultern und Finger so dermaßen wehtun, dass ich gar keine andere Wahl mehr habe als aufzuhören, nur um dann wütend die Noten durch die Gegend zu schmeißen, weil mir bewusst wird, dass ich auch nach zehn Minuten genauso viel gekonnt hätte?
Warum schreibe ich nur noch traurige Texte?

Warum gelingt mir denn plötzlich alles, bis auf die eine Sache, die ich immer schon können wollte, aber niemal lernen werde: Mich auf einen Menschen einlassen.

Ich bin so undankbar. Und ich bin so müde. Ich würde das alles eintauschen, wenn ich...
Aber dazu bin ich zu müde. Ich bin jetzt zu müde zum Funktionieren

Gute Nacht.

Sonntag, 26. September 2010

Die unstillbare Gier... nach Musicals.

Ich weiß, ich weiß. Gebildete Menschen hassen Musicals schon mal grundsätzlich. Es ist fader Mainstream-Pop mit mittelmäßigen Musikarrangemens. Nun, dann oute ich mich mal ganz frech als vollkommen ungebildet.
Ich LIEBE Musicals und ich schäme mich nicht das zuzugeben. Mir ist klar, dass das schauspielerische Können niemals mit einem klassischen Theaterstück mithalten kann, dass die Sänger Pop, aller höchstens noch Rock, singen und nicht mehr, und, dass die Tänzer zu kurz kommen. Aber all das: Theater, Ballett und Oper auf einer Bühne, komprimiert in ein Stück und dieses ganze Können in die jeweiligen Schauspieler gepresst... jeder muss zugeben, dass das bemerkenswert ist.
Musicals entführen einen sofort in eine Scheinwelt. In ein glitzerndes Wunderland in dem die Menschen singen und tanzen, und das immer perfekt. Wer sehnt sich nicht in so eine Welt? Ich will, dass die Leute in entscheidenden Momenten meines Lebens anfangen um mich herum eine perfekt einstudierte Choreographie zu tanzen und dabei ein herrlich überdramatisiertes Lied singen. Ich will einfach anfangen können zu singen, ohne, dass ich schief angeschaut werde. Das Leben sollte ein Musical sein.
Warum ich gerade jetzt darauf komme hat den einfachen Grund, dass ich gestern ENDLICH den vielgelobten "Tanz der Vampire" im Ronacher gesehen habe und - natürlich - schlicht begeistert war. Musicals motivieren mich immer wieder neu, das eigentlich so raue und karge Leben das allgemein als "Alltag" bezeichnet wird, wieder ein wenig mehr in ein Wunderland zu verwandeln. Denn vielleicht kann ich nicht auf dem Schulweg mit einem durchtrainierten Balletttänzer eine leidenschaftliche Tanzeinlage bieten, aber ich kann Pirrouetten drehen und leicht dümmlich an roten Ampeln herumwippen. Ich kann vielleicht die troginomischen Grundformlen für das allgemeine Dreieck nicht an die Tafel singen, aber ich kann mit meinen Schulkollegen, die meinen leichten Wahnsinn bereits gewohnt sind, in einem leichten Singsang reden und so manches "Jaaaaa" auf einem dreigestrichenen C schmettern. Das würde anderen peinlich sein, aber so ein bisschen Zauberwelt müsst ihr mir schon lassen. Wie wäre das Leben sonst erträglich?

Dienstag, 14. September 2010

Sinnloses Gebrabbel und Fizzers.

Die zweite Schulwoche ist noch nicht einmal bis über die Hälfte gekommen und ich fange schon wieder damit an mit To-Do-Listen zu schreiben. Da auf dieser Liste außer „Blog-Post schreiben!“ noch einige andere Punkte auf das Abhaken warten, schreibe ich jetzt um Punkt 14:25 Uhr in Biologie diesen Post vor. Sonderlich schnell komme ich damit nicht voran, weil ich meinen Blick immer wieder zum Lehrer richte. Dabei wäre das gar nicht nötig, aber weil unser viel zu gutmütiger 2m hoher Biologieprofessor eigentlich ziemlich dufte ist, habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ein weiteres Problem das sich mir auf der Straße zu einem halbwegs anständigen Text in den Weg stellt ist jedes der mangelnden Inspiration. Ich hatte gehofft, dass sich die Muse im Laufe des Schultages doch noch zu einem Kuss überwinden kann. Die Hoffnungen wurden enttäuscht. Blöde, arrogante Muse.
Jetzt sitz ich hier. Reiswaffel- und Fizzerversoger neben und Slolitairespieler vor mir. Ich zweifle immer mehr an meiner vorhin so genial und zeitsparendanmutenden Idee erst einmal handschriftlich meine Gedanken niederzuschreiben um sie zu Hause nur noch abschreiben zu müssen. Ob da das Zeitsparen tatsächlich realistisch ist?
Auf der Tafel stehen Atomverbindungen und ich weiß nicht warum. Es geht um Genussmittel. Das weiß ich.
Je kürzer Tee zieht desto mehr Koffein ist darin enthalten.
Die ersten Österreicher die mit Kaffee in Berührung kamen hielten die Bohnen für Kamelfutter.
Kokain ist gut für Künstler, weil es die Kreativität nicht einschränkt.
Merkt er überhaupt noch was er uns da erzählt oder vertraut er darauf, dass wir sowieso nicht zuhören?
Wir sind schlimme Menschen. Dabei bemüht er sich doch so. Ich hab Lust auf Fizzers… „Stefaaaaaaaaan!“

Sonntag, 5. September 2010

Sommer 2010 + ich: Eine Liebesgeschichte

Mit Bestürzen, Trauer und Verzweiflung stelle ich fest: es ist Sonntag. Das bedeutet morgen ist Montag und das wiederrum bedeutet… der jüngste Tag ist wieder einmal nicht weit.

Ja, die Ferien sind vorbei und ich bin sicher nicht die einzige, die am liebsten auf die Barrikaden gehen würde und schlicht sämtliche Schulen in die Luft sprengen möchte (Selbstverständlich LEERE Schulen). Dabei bin ich bekennende Pazifistin. Aber ach, was macht man nicht alles für die Matura… und letztendlich bin ich ja selbst schuld. Deshalb werde ich versuchen, mich nicht auf den anstehenden Schulbeginn zu konzentrieren, sondern stattdessen auf diese wundervollen vergangen zwei Monate in denen genau dieser noch so fern schien.


Das Schöne

Ich kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass diese Ferien die schönsten in meiner bisherigen Schullaufbahn waren. Ich habe viel zu viel gelernt (Musikalisches, etwas, dass in unserer Schule ja bekanntlich so gut wie möglich ignoriert wird, also keine Panik!), viel gesehen, wundervolle Menschen kennen gelernt (wo sich die wohl die ganze Zeit versteckt haben?), meine Liebe zu verrückten KünstlerInnen wiederentdeckt und mit den Menschen die ich schon kannte wundervolle Dinge unternommen.

Vielleicht kamen mir die freien Tage so schön vor, weil ich ausnahmsweise einmal völlig ohne Hoffnungen und Wünsche in den Sommer gegangen bin. Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden, und enttäuscht wurde ich mit Sicherheit nicht.

Und weil ich gerade jetzt, wo ich ja so nostalgisch in Erinnerungen schwelge, von Liebe zu meinen Freunden geradezu überschüttet werde, muss es raus, auch wenn es noch so kitschig ist: Vielen Dank an alle Beteiligten, die mich diesen Sommer so köstlich unterhalten haben, an die, die mir neue Denkanstöße gegeben haben, mich motiviert haben, an die, die mich so positiv überrascht haben, dass ich jetzt noch überwältigt bin, an die, die mir klar gemacht haben, dass sie an mich glauben und vor allem an diejenigen, die mir gezeigt haben, dass ich nicht der einzige Freak bin der kein Fleisch isst, der Klassik hört und singt, der Angst vor der Zukunft hat und der einen ganzen Tag nur mit Schreiben verbringen könnte.

Ich weiß gar nicht, ob diese Menschen, egal, ob ich sie erst kennen gelernt habe, oder schon seit Ewigkeiten kenne, wissen, was für einen unglaublichen, bleibenden Eindruck sie jedes Mal bei mir hinterlassen.


Das Unschöne

Natürlich, gab es nicht nur so zauberhafte Leute mit denen ich meine Zeit verbracht habe. Ich kann gar nicht sagen, wie erschüttert ich über vieles war, das ich gehört und gesehen habe. Außerdem wurde viel gestorben in diesem Sommer und obwohl ich wünschte, es gäbe keine Trübung in dieser watteweichen Wunderwelt die ich vorhin skizziert habe, ist es doch unübersehbar. Es scheint bei mir ein Naturgesetz zu sein, dass ich nichts Schönes einfach so stehen lassen kann. Menschen enttäuschen. Regierungen enttäuschen. Ich enttäusche. Das ist mir alles klar. Aber um über diese Dinge nachzudenken bleibt mir auch über das Schuljahr verteilt genügend Zeit. Und dann werde ich von dem schönen, dem glitzerndem, von kindischer Naivität überzogenem Erlebten zehren. Und das werde ich mit Sicherheit müssen, denn Schule macht keinen Spaß.


Also, nach diesen fabelhaften Wochen, die einem zwar sicher einige Gehirnzellen gekostet haben (Leugnet nicht!), heißt es wieder zurück in den Ernst des Lebens. Und wer sagt denn, dass man nicht auch nach 6 – 8 Stunden die vom Tag verloren gingen, in ein zuckerüberzogenes Wunderland zurückkehren kann?

In diesem Sinne. Viel Glück, Erfolg und Stärke für das morgen anfangende Schuljahr. Und nicht vergessen:


Alles wird gut!

Dienstag, 31. August 2010

Helene Hegemanns "Axolotl Roadkill" und andere Imitate

Ich will gar nicht mehr viel darüber reden, weil die Diskussion über das Buch, das die damals 17jährige Helene Hegemann Anfang 2010 veröffentlicht hat, schon breitgetreten genug ist. Nur für ganz Verwirrte: Die kleine feine Helene wurde von Literaturkritikern in den Himmel gelobt. So ein Talent und das so jung. Nun ja, die Lobhymnen nahmen schnell ein Ende, als herauskam, dass einzelne Zeilen und ganze Textpassagen aus dem Ach-so-genialen-Debut schlicht und einfach aus dem Buch "Strobo" von dem bekannten deutschen Blogger Airen abgeschrieben wurden, sie allerdings nirgends als Zitate gekenntzeichnet wurden.
Was danach passierte, war klar: Hasstriarden, enttäuschte Fans und eine bockige Teenagerin, deren ohnehin schon sehr ausgeprägter Weltschmerz, gleich noch größere Dimensionen annahm. Und auch ich habe mich geärgert und geweigert das Buch zu lesen. Denn es ist klar, dass man auf eine berliner Göre, die mit 14 ihr erstes Theaterstück uraufführen ließ und die ein paar Jahre danach ohne Probleme einen Verlag für ihren Erstlingsroman findet, schon mal leicht eifersüchtig sein kann. Wenn sich dann aber auch noch herausstellt, dass sie abgeschrieben hat, baut man eine noch größere Abneigung auf. Logisch. Tja, der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Natürlich musste ich doch noch lesen.
Leider war es gut. Na ja, was heißt "gut"... die Story von einer wohlstandsverwahrlosten 16jährigen mit Wahnvorstellungen ist wohl schon ziemlich abgekaut, allerdings hat mir der Schreibstil einfach gefallen. Und das hätte er wohl auch, wenn die paar Zeilen, die abgeschrieben wurden, nicht im Buch gewesen wären. Und erst durch diese Erkenntnis habe ich mal wieder über Inspiration nachdenken müssen.
Mich inspirieren viele Dinge. Lieder, Bücher, Menschen, Situationen... und diese Inspirationen will ich auch verarbeiten. Aber wo hört das Verarbeiten von Eindrücken auf und wo fängt das Kopieren an? Wann weiß man, ob man einen eigenen Stil gefunden hat, oder ob man nur nachäfft?
Ich habe die Nase voll von dieser ewigen Suche nach seinem eigenen Stil. Ich will niemanden mehr hören der sagt "Ich mach das nicht, weil das alles machen". Denn dadurch sperrt man sich nur selbst ein. Wenn man sozusagen "beschließt" sich von anderen konsequent zu unterscheiden, ist man selbst so unglaublich eingeschränkt, dass ohnehin wieder das passiert ist, was man doch eigentlich verhindern wollte: Man wird von der Gesellschaft in seiner Freheit eingegrenzt.
Also ihr lieben Mainstream-Verweigerer da draußen: Wenn ihr euch wieder einmal dazu genötigt fühlt euch über die angepasste Scheißgesellschaft zu beschweren, schaut vorher in den Spiegel.

Samstag, 28. August 2010

Warum, wieso und überhaupt.

Man sollte meinen ich hätte irgendwann die Nase voll davon Blogs zu erstellen und nach drei, vier Monaten die Lächerlichkeit und Überzogenheit der bisher geposteten... joah, drei Beiträge, zu erkennen und ihn so schnell wie möglich wieder zu löschen. Was nicht weiter tragisch ist, schließlich hatten die Beträge nicht einen Leser und so sind sie auch noch nie jemandem abgegangen. Tja, es ist ganz offensichtlich, dass ich meine Lektion nicht lerne. Und hiermit eröffne ich einen weiteren Versuch.
Warum ein Mensch bloggt ist wohl offensichtlich. Er hat einen unglaublichen Drang danach sich selbst darzustellen. Und das funtioniert im Internet meistens ganz gut, sonst wäre Facebook nicht Facebook.
Wieso ich gerade jetzt wieder auf die glorreiche Idee komme meine stumpfsinnigen, pseudopoetischen, literarischen Ergüsse auf die Welt los zu lassen, kann ich mir nur mit der Wehmut erklären, die mich jedes Jahr gegen Ende der langen Ferien überkommt. Dabei waren die meisten Ferien der letzten Jahre nicht unbedingt sehr spektakulär (diese Ferien einmal zur Abwechslung ausgenommen), aber trotzdem ist eine gewisse Melancholie da, die man als überdramatisierendes, pubertierendes Drecksgör, so wie ich eines bin, gerne mit der Welt teilen möchte. Ob die das jetzt interessiert oder nicht, ist mir, milde ausgedrückt, völlig sojablunz'n.
Überhaupt sage ich mir, wie immer, dass es mir egal ist, wenn ich keine Leser habe. Das Durchhalten ist mein Ziel. Wie das dann in der Praxis aussieht, kann ich meiner Erfahrung nach bereits erahnen. Träume ich jetzt noch die naiven Träume davon, jede Woche einen Blog zu verfassen und auch zu posten, werden sich diese wohl schneller als ich denke in Luft auflösen. Aber man soll positiv denken. Und das mach ich jetzt.

Alles wird gut!